Eintracht Braunschweig-Fanpage
  Vereinschronik 9
 

1978 – 1994 Der sportliche Abstieg ins Mittelmaß

Mit den Planungen zur dringend notwendigen Renovierung des Stadions ging es dann zunächst finanziell und später auch sportlich bergab: Die alte Haupttribüne aus dem Jahr 1923 wurde 1980 durch eine neue moderne ersetzt, doch die Kosten waren viel höher, als geplant. Eine zweistellige Millionensumme an Schulden drückten plötzlich den Verein. Während die Mannschaft 1980 aus der Bundesliga abstieg, drohte dem Verein selbst der Bankrott. Zur Rettung wurde das komplette Stadiongelände an die Stadt Braunschweig für 11.9 Millionen verkauft. Die Mannschaft wurde kurz vor ihrem Abstieg hämisch als das „Altersheim der Bundesliga“ bezeichnet, Trainer Branco Zebec der bis 1979 in Braunschweig Trainer war hatte es versäumt rechtzeitig junge Nachwuchskräfte zu verpflichten. Dennoch schaffte die Mannschaft 1981 den sofortigen Wiederaufstieg und im DFB-Pokal reichte es erstmals in der Vereinsgeschichte zum Halbfinale, das man in Kaiserslautern allerdings knapp und unglücklich mit 2:3 verlor. Nun folgten nochmals vier Jahre Bundesliga in Braunschweig, in denen die Eintracht aber nicht in der Lage war Bäume auszureißen. 1985 fand dann auch das letzte Spiel Eintrachts in der Bundesliga statt: Als Tabellenletzter und abgeschlagener Absteiger empfing man am letzten Spieltag vor 30.000 Bayern München, das sich in diesem Spiel den Meistertitel sicherte. Braunschweig verschwand aus der Bundesliga. Seinen Beitrag hierzu beigetragen hatte Sponsor Günther Mast, der sich zum Vereinspräsidenten wählen ließ und dann den Spielern „Einheitsverträge“ aufdrückte, um so den Saisonetat 1984/85 auf lediglich 2.5 Millionen Mark zu senken. Das mit dieser Summe ein überleben in der Bundesliga nicht möglich war zeigte sich zwölf Monate später mit dem Abstieg und dem bis heute andauernden Abschied aus der höchsten deutschen Spielklasse.

Bis 1985 hütete Bernd Franke 14 Jahre lang das Eintracht-Tor

In der folgenden Saison 1985/86 ging es weiter sportlich bergab. Natürlich wollte man den sofortigen Wiederaufstieg, stürzte aber nach acht Spieltagen in der Spitze ins untere Mittelfeld ab und belegte am Saisonende nur einen zwölften Tabellenplatz in der 2. Bundesliga. Im nächsten Jahr ging es nur noch gegen den Abstieg in der 2.Liga. Nicht ein einziges Auswärtsspiel konnte die Eintracht unter Trainer Gerd Roggensack gewinnen, der eine völlig neu formierte junge Truppe übernahm. Am Ende der Saison fand man sich plötzlich, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in der Drittklassigkeit (Amateur Oberliga Nord) wieder. Die Tatsache, daß die Eintracht das Kunststück vollbracht hat mit einer positiven Tordifferenz abzusteigen, interessierte niemanden mehr. Bis heute gelang es keiner Profimannschaft im Deutschland dies zu wiederholen.

Das Eintracht-Aufgebot nach dem Bundesligaabstieg 1985

Mit der Verpflichtung von Uwe Reinders als Spielertrainer wurde 1988 die Wende erreicht, die Eintracht schaffte den Wiederaufstieg und etablierte sich in der Folgesaison im Zweitliga-Mittelfeld. In der Saison 1989/90 stand man in der Hinserie plötzlich ganz oben in der 2.Liga nachdem man in Schalke mit sage und schreibe 5:1 gewonnen hatte und man erreichte das Halbfinale im DFB-Pokal u.a. nach einem sensationellen 3:2-Erfolg bei Borussia Dortmund. Doch in der Rückserie zerschlugen sich sämtliche Hoffnungen auf den Bundesligaaufstieg, von dem einige wieder zu träumen begannen. Es folgte vielmehr die Trennung von Trainer Uwe Reinders. Das sportliche Zwischenhoch der Eintracht war vorüber.

Durch die Wiedervereinigung Deutschlands wurde in der Saison 1991/92 die 2.Liga in zwei Gruppen geteilt, Eintracht wurde siebter in der Gruppe Nord. Da das Konzept mit zwei Staffeln nicht bewährte, wurde nun eine Mammutsaison mit 24 Teams durchgespielt, in der es die Rekordanzahl von sieben Absteigern gab. Da die Eintracht inzwischen wieder mit einigen Schulden belastet nicht in der Lage war die Mannschaft ausreichend zu verstärken, stand der erneute Abstieg am Ende der Saison. Tschüß 2.Bundesliga. Bis heute.

 
 
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