Eintracht Braunschweig-Fanpage
  Vereinschronik 8
 

1969 - 1978 Mit Sponsoring zu neuen Ufern

Während sich die Eintracht im Pokal viele Freunde machte, wollte es in der Bundesliga nicht mehr so recht laufen. Am Ende der Saison 1967/68 sprang nur ein 9. Tabellenplatz heraus. Nach einem Platz vier im Jahr 1969, war man am Ende der Saison 1969/70 mit Platz 16 in Abstiegsnähe gelandet. Letztlich war es nur dem direkten Konkurrenten um den Abstieg, 1860 München zu verdanken, daß man zu Saisonende nicht in der Regionalliga gelandet war. Nach dieser Talfahrt trennten sich die Wege von Meistertrainer Helmut Johannsen und unserer Eintracht nach acht Jahren gemeinsamen Wirkens.

Seine Nachfolge trat der 47jährige Otto Knefler an, der von Fortuna Düsseldorf verpflichtet wurde. Was folgte war die Skandalsaison 1970/71, das schwärzeste Jahr in der Geschichte des Deutschen Fußballs. Mehrere Ergebnisse von Spielen in der Bundesliga wurden im voraus abgesprochen, auch Eintracht Braunschweig war in den Skandal verwickelt, als die Bielefelder den Braunschweigern 40.000 Mark boten, wenn sie gegen Rot-Weiß Oberhausen gewinnen. Teile dieser Gelder wurden unter den Braunschweiger Spielern aufgeteilt. Mehrere Beteiligte wurden später mit Strafen belegt. So wurde beispielsweise Braunschweigs Vorzeigestürmer Lothar Ulsaß, der in den letzten Jahren acht Tore in neun Spielen für die Nationalmannschaft erzielen konnte, mit einer zweijährigen Spielsperre in der Bundesliga belegt, die ihn zu einem Wechsel nach Wien veranlaßte. Am Saisonende wurde Bielefeld in die Regionalliga zwangsversetzt.

Die Mannschaft 1972: Letztmals ohne Trikotwerbung

Durch diese Ereignisse fanden immer weniger Zuschauer den Weg ins Eintracht Stadion, der Fußball hatte zu viel von seinem guten Ruf in Deutschland eingebüßt. Kaum 12.000 im Schnitt besuchten 1970/71 die Spiele an der Hamburger Straße. Dies brachte den Verein in arge finanzielle Probleme. Die Lösung fanden sie in Form des Likörproduzenten Günter Mast, der eine revolutionäre Idee hatte. Auf das Trikot der Mannschaft wollte er das Emblem seiner Marke »Jägermeister« plazieren. Die Zeit der Trikotwerbung in Deutschland war angebrochen! Entgegen vieler Proteste und Einwände konnten sich die Braunschweiger letztlich durchsetzen: 24.März 1973 liefen sie erstmals mit dem »Hirschkopf« auf. Nach anfänglicher Ablehnung setzte sich diese Form der Werbung auch bei allen anderen Vereinen durch und ist heute unverzichtbar geworden. Während finanziell nun wieder alles im Lot war, begann eine sportliche Talfahrt und am Ende der Saison 1972/73 fand sich die Eintracht plötzlich abgestiegen in der Regionalliga Nord wieder. Von einem „Betriebsunfall Abstieg“ war damals die Rede, noch zwei Spieltage vor Saisonende hatte man drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Durch zwei Siege in Folge konnte Hannover 96 die Braunschweiger jedoch noch überflügeln.

In der Regionalliga Nord machten die Braunschweiger kurzen Prozeß, von Anfang an standen sie an der Spitze und hatten am Ende sechs Punkte Vorsprung vor St.Pauli. Die Überlegenheit zeigte sich beispielsweise im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten FC St. Pauli, die man am 19. Januar 1974 mit sage und schreibe 7:1 wieder nach Hause schickte und auch der Startrekord mit 24:0 Punkten. Einen großen Teil trug Bernd Gersdorff bei, der – zwischenzeitlich zum FC Bayern München gewechselt – im Dezember zur Eintracht zurückkehrte und bei den ausstehenden 19 Spielen 35 mal das Tor traf. Doch nun mußte man noch in die schwere Aufstiegsrunde. Sponsor Günter Mast mietete 4 Sonderzüge an und brachte 4.200 Zuschauer nach Nürnberg, wo die Eintracht allerdings mit 0:1vor 62 000 Zuschauern verlor. Als dann auch das zweite Spiel gegen Wattenscheid mit 2:3 verloren ging, stand man mit 0:4 Punkten am Tabellenende. Es folgte eine furiose Aufholjagd (5 Siege aus 6 Spielen) und schließlich war die Rückkehr in die Bundesliga dennoch perfekt.

1977: Das Team unter Branco Sebec mit Weltklassespieler Paul Breitner

Es folgten wieder sechs Jahre in der Bundesliga. Da es dem Verein finanziell durch seinen Sponsor sehr gut ging, konnte sich die Mannschaft auch sportlich wieder zu einem Spitzenteam entwickeln. In der Saison 1976/77 klopfte die Eintracht unter Trainer Branco Zebec wieder an das Tor zur Deutschen Meisterschaft: Fast immer auf Rang zwei war die Eintracht der ärgste Verfolger vom späteren Meister Borussia Mönchengladbach. Mehrfach sicherte man sich die Teilnahme am UEFA-Cup. So auch 1977/78 als sich die Eintracht sich sensationell gegen Dynamo Kiew mit 1:1 und 0:0 in der ersten Runde durchsetzte (95 000 Zuschauer in Kiew!). Inzwischen hatte Sponsor Mast mal wieder tief in die Tasche gegriffen und für 1.5 Millionen Mark (der damaligen Rekordsumme für einen Spielertransfer in Deutschland) Paul Breitner für eine Saison von Madrid nach Braunschweig geholt. Sportlich war neben 1967 der zweite Höhepunkt in der Geschichte der Eintracht erreicht. Im UEFA-Cup kam man bis in die 3.Runde, wo man sich dem PSV Eindhoven beugen mußte. Was damals wohl kaum einer glaubte: Die 1:2-Niederlage am 7. Dezember 1977 war das letzte internationale Spiel der Eintracht bis heute

 
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